Im Wiener Partykeller von Verner Panton

Von Wojciech Czaja

Im Keller eines unscheinbaren Einfamilienhauses am Stadtrand von Wien existiert der aufregendste und letzte noch erhaltene Partykeller des dänischen Ausnahmedesigners. Anlässlich des 20. Todestags sind wir in die unterirdischen Gefilde hinabgestiegen Violette Stoffwand, knallorange Schiebetür, links neben der kreisrunden Öffnung plötzlich ein kleiner, roter Schalter, dessen kreischender Einladung, gedrückt zu werden, man in keinster Weise widerstehen kann. Mit einem elektrischen Wrummm schließlich öffnet sich der Zugang zu einem samtig weichen, zentimeterdick gepolsterten Flower-Power-Paradies in Pink und Rot und Lila. Schritt für Schritt wird man in einen niemals endenden Farbenrausch hineingesaugt, der die kühnsten Haschischfantasien um tausend Regenbögen übertrifft. … Die Fotos aus der Wohnhöhle stammen vom Wiener Fotografen Stefan Oláh und sind ein Exklusivvorabdruck seines Buches „Architektur in Österreich. 1970 bis 1980. Fotografien von Stefan Oláh“, das im kommenden Frühjahr erscheinen wird.

 

Der Standard (RONDO) vom 22. September 2018