Hollein in Teheran

Auf Einladung des Österreichischen Kulturforums in Teheran reiste der Fotograf Stefan Oláh 2019 in die iranische Hauptstadt und widmete sich in seiner Arbeit zur Postmoderne dem von Hans Hollein dort 1978 umgebauten und eingerichteten Museum für Glas und Keramik. Der Wiener Architekt hatte einen kleinen Palast aus der Qajarenzeit nach modernsten konservatorischen Standards für die öffentliche Nutzung adaptiert und die Innenräume mit eigens entworfenen Ausstellungsvitrinen ausgestattet. Durch Holleins ästhetisches und museologisches Konzept entstand ein Ort für antike persische Gläser und Keramiken, der selbst ein architektonisches Kleinod darstellt. Abgesehen von einigen in den Vitrinen ausgestellten Objekten ist das Museum bis heute ohne wesentliche Veränderungen erhalten geblieben.

In seinen großformatigen Bildern hat sich Stefan Oláh Holleins Architektur mit einer großen Sensibilität für Atmosphäre, Oberflächen, Beleuchtung und Detail- gestaltung angenähert. Auf diese Weise ist es ihm einerseits gelungen, den räumlichen Kontext des Museums mit den spezifischen Qualitäten der einzelnen Ausstellungs- räume einzufangen. Andererseits schaffen es Oláhs Fotos, die kontrastierenden Eigenschaften der ursprünglichen, von ornamentalem Stuck und geschnitztem Holz geprägten Palastarchitektur und der unterkühlten Eleganz der Holleinschen Intervention mit Marmor, Glas und Chrom als geradezu haptisches Erlebnis zu vermitteln.
(Text: Sebastian Hackenschmidt)

Eröffnungstag:
Dienstag, 12.10.2021 ab 12:00 Uhr

Gespräch & Cocktail mit Stefan Oláh und Sebastian Hackenschmidt am Mittwoch, 20.10.2021 um 18:00 Uhr

Ausstellungsdauer: 13.10. – 23.10.2021

rauminhalt_harald bichler, space & content

Schleifmühlgasse 13, 1040 Wien

www.rauminhalt.com